
Schuhmacharten im Überblick
Schuhe sind nicht nur praktische Begleiter im Alltag, sondern auch Ausdruck individuellen Stils und Handwerkskunst. Von zeitlosen Klassikern bis hin zu innovativen Designs gibt es eine Vielzahl von Schuhmacharten, die nicht nur den Komfort, sondern auch die Persönlichkeit ihrer Träger widerspiegeln. Ob traditionell handgefertigte Meisterwerke oder moderne Hightech-Modelle – hier erfahren Sie alles über die unterschiedlichen Techniken und Stile.
Schuhaufbau
Schuhaufbau
Ganz grob heruntergebrochen besteht ein Schuh aus zwei Bestandteilen - dem Boden und dem Schaft. Dabei gibt es verschiedene Macharten, wie Schuhe hergestellt werden können. Diese unterscheiden sich dadurch voneinander, dass Schaft und Boden jeweils auf andere Art und Weise miteinander verbunden werden. Wichtigstes Verbindungsstück ist hierbei die sogenannte Brandsohle.
Aber auch wenn ein Schuh grundsätzlich aus nur zwei Hauptbestandteilen besteht, kann er aus durchschnittlich 250 Einzelteilen und 45 Materialien hergestellt werden. Ganze 150 einzelnen Arbeitsschritte werden bis zur Fertigstellung benötigt.
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Schuhaufbau

Ganz grob heruntergebrochen besteht ein Schuh aus zwei Bestandteilen - dem Boden und dem Schaft. Dabei gibt es verschiedene Macharten, wie Schuhe hergestellt werden können. Diese unterscheiden sich dadurch voneinander, dass Schaft und Boden jeweils auf andere Art und Weise miteinander verbunden werden. Wichtigstes Verbindungsstück ist hierbei die sogenannte Brandsohle.
Aber auch wenn ein Schuh grundsätzlich aus nur zwei Hauptbestandteilen besteht, kann er aus durchschnittlich 250 Einzelteilen und 45 Materialien hergestellt werden. Ganze 150 einzelnen Arbeitsschritte werden bis zur Fertigstellung benötigt.
Schnitte
Schnitte
Beim Schuhschnitt wird grundsätzlich in zwei Varianten unterteilt. Auf der einen Seite gibt es den Blattschnitt, auch Oxford genannt, bei dem das sogenannte Blatt unter den seitlichen Quartieren liegt. Die Seitenteile des Schafts sind zur Blattmitte hin vernäht. Bei dieser Schnittart wichtig zu beachten: sind die Quartiere zu weit auseinander, ist der Schuh zu eng!
Auf der anderen Seite gibt es den Derby-Schnitt, welcher ein klassisches Schuhmodell bezeichnet, das durch eine offene Schnürung gekennzeichnet ist. Bei dieser Schnittart befindet sich das Quartier auf dem Blatt.
Schnitte
Beim Schuhschnitt wird grundsätzlich in zwei Varianten unterteilt. Auf der einen Seite gibt es den Blattschnitt, auch Oxford genannt, bei dem das sogenannte Blatt unter den seitlichen Quartieren liegt. Die Seitenteile des Schafts sind zur Blattmitte hin vernäht. Bei dieser Schnittart wichtig zu beachten: sind die Quartiere zu weit auseinander, ist der Schuh zu eng!
Auf der anderen Seite gibt es den Derby-Schnitt, welcher ein klassisches Schuhmodell bezeichnet, das durch eine offene Schnürung gekennzeichnet ist. Bei dieser Schnittart befindet sich das Quartier auf dem Blatt.
Blattschnitt
Derby-Schnitt
Schuhe im Blattschnitt
Schuhe im Derby-Schnitt
Schuhtypen
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Schuhtypen
Es gibt eine Vielzahl von Schuhtypen. Die sechs gängigsten sind:
Penny Loafer - quer über dem Rist verlaufender Lederriemen (Steg), versehen mit einer fensterartigen Aussparung
Tassel Loafer - Amerikanischer Geschäftsschuh mit Quasten oder Bommeln auf dem Vorderblatt
Norweger - Derby-Schnürmodell mit vertikaler Naht an der Schuhspitze; oft in rauen Ledervarianten mit profilierter Sohle
Monk / Doppelmonk - Grundschnitt gleicht dem eines Derbys; besondere Verschlussart mit ein oder zwei Metallschnallen statt Senkeln
Half Brogue (Semi Brogue) - relativ dezentes Lochmuster; quer aufgesetzte Vorderkappe
Full Brogue (Budapester) - Flügelkappe; zentral auf der Schuhspitze platzierte Rosette; Lyralochung
Schuhtypen
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Es gibt eine Vielzahl von Schuhtypen. Die sechs gängigsten sind:
Penny Loafer - quer über dem Rist verlaufender Lederriemen (Steg), versehen mit einer fensterartigen Aussparung
Tassel Loafer - Amerikanischer Geschäftsschuh mit Quasten oder Bommeln auf dem Vorderblatt
Norweger - Derby-Schnürmodell mit vertikaler Naht an der Schuhspitze; oft in rauen Ledervarianten mit profilierter Sohle
Monk / Doppelmonk - Grundschnitt gleicht dem eines Derbys; besondere Verschlussart mit ein oder zwei Metallschnallen statt Senkeln
Half Brogue (Semi Brogue) - relativ dezentes Lochmuster; quer aufgesetzte Vorderkappe
Full Brogue (Budapester) - Flügelkappe; zentral auf der Schuhspitze platzierte Rosette; Lyralochung
Macharten
Macharten
Viele Schuhtypen bedeuten viele Macharten.
AGO-Machart:
Die AGO-Machart ist eine praktische und relativ schnell durchführbare Variante, die bei allen Schuhtypen anwendbar ist. Schuhe dieser Machart sind leicht und formbeständig.
California Machart:
Die California Machart wurde von Frauen entwickelt, um Schuhe mit einfachen Näh- oder Steppmaschinen fertigen zu können. Der Bezugsstreifen an der vorderen Seite des Schuhs lässt die Herstellungsart erkennen. California-Schuhe sind extrem leicht und flexibel und auch für Fußdeformationen geeignet, da der Fuß sich sein individuelles Fußbett formt.
Mokassins:
Ursprünglich wurden Mokassins ohne Sohle und Absatz und ausschließlich per Hand genäht. Heute wird zusätzlich noch eine Sohle und (bei eleganteren Modellen) ein Absatz angebracht. Mokassins werden von unten nach oben genäht und sind an der sogenannten Mokassin-Naht auf dem Vorderblatt zu erkennen. Da die Schuhart keine Vorderkappe oder Brandsohle besitzt, ist sie ideal für breitere Füße oder Fußdeformationen. Mokassins sind sehr leicht und flexibel und schmiegen sich wie eine zweite Haut an den Fuß.
Rahmengenähte Schuhe:
Die hochwertigste und aufwendigste Schuh-Machart ist der rahmengenähte Schuh. Überwiegend im Herrenbereich zu finden, konnte sie früher ausschließlich in Handarbeit hergestellt werden. Heutzutage ist die Herstellung auch maschinell möglich, erkennbar an der Bezeichnung "goodyear welted" auf oder im Schuh. Ihren Namen hat die Machart rahmengenähter Schuh vom schmalen Lederstreifen (Rahmen), welcher rings um den gesamten Schuh verläuft und den Schaft mit der Sohle verbindet. Obwohl ein rahmengenähter Schuh am Anfang steif ist und erst eingelaufen werden muss, überwiegen die Vorteile definitiv den anfänglichen Strapazen: Während der Fuß sich in der antibakteriell, geruchs- und feuchtigkeitsbindend und isolierend wirkenden Korkausballung sein eigenes Fußbett formt, hält der Schuh ein Schuhleben lang. Die verwendeten Materialen und die einzigartige Verarbeitung bieten höchste Qualität.
Durchgenähte Schuhe:
Im Gegensatz zum rahmengenähten Schuh steht der leichter und flexibler herzustellende und ein wenig eleganter wirkende durchgenähte Schuh (Blake oder McKay). Bei dieser Machart verbindet eine Naht Schaft, Brand- und Laufsohle miteinander. Der Name geht auf den Erfinder Lymann Reed Blake zurück, der 1858 die Durchnäh-Maschine erfunden hat. Er verkaufte das Patent an Oberst Gordon McKay.
Gestrobelte Machart:
Eine Mischung aus Kleben und Nähen kommt bei der gestrobelten Machart zum Tragen. Beim sogenannten Strobeln wird der Schaft mit einer umlaufenden Naht innen mit der Brandsohle verbunden. Im Anschluss wir die Sohle entweder geklebt oder angespritzt. Diese Herstellungsart ist vor allem im Wander- und Sportbereich zu finden. Namensgeben sind die Spezial-Nähmaschinen der Firma Strobel.
Sacchetto Machart:
Auch die Sacchetto Machart kombiniert gleich zwei Macharten miteinander: Mokassin und geklebter Schuh. Charakteristisch ist die Verarbeitung des Innenfutters, welches wie ein Säckchen (ital.: sacchetto) zusammengenäht und in das Obermaterial eingearbeitet wird - fast ohne Nähte. Das anschmiegsame Leder umschließt den Fuß wie ein Handschuh.
Zwiegenähte Machart:
Die mit Abstand haltbarsten Schuhe erzeugt die zwiegenähte Machart. Zwei sichtbare Nähte verbinden mechanisch Sohle und Schuhoberteil. Die erste Naht, auch Einstechnaht genannt, verbindet Schaft und Rahmen mit der Brandsohle. Der eingestochene Rahmen wird nach außen umgebogen und mit einer zweiten Naht, auch Doppelnaht genannt, verbunden. Diese zweite Naht befestigt die Zwischensohle am Rahmen und damit am Schuhoberteil. Im letzten Schritt wird die Profilsohle auf die Zwischensohle geklebt. Diese Herstellungsart findet meist bei Wander- oder Haferlschuhen Verwendung.
San Crispino Machart:
Last but not least - die San Crispino Machart. San Crispino ist der Schutzheilige der Schuhmachart und hat diese Machart entwickelt. Hierbei wird eine Brandsohle, welche einige Millimeter übersteht, auf die Leisten geheftet. Dann wird der Schaft über die vorstehende Brandsohle geschlagen und festgeklebt. Mit der San-Crispino-Naht, einer Doppelnaht, werden Schaft, Brandsohle und Zwickeinschlag miteinander vernäht und am Ende die Laufsohle angeklebt.
Macharten
Viele Schuhtypen bedeuten viele Macharten.
AGO-Machart:
Die AGO-Machart ist eine praktische und relativ schnell durchführbare Variante, die bei allen Schuhtypen anwendbar ist. Schuhe dieser Machart sind leicht und formbeständig.
California Machart:
Die California Machart wurde von Frauen entwickelt, um Schuhe mit einfachen Näh- oder Steppmaschinen fertigen zu können. Der Bezugsstreifen an der vorderen Seite des Schuhs lässt die Herstellungsart erkennen. California-Schuhe sind extrem leicht und flexibel und auch für Fußdeformationen geeignet, da der Fuß sich sein individuelles Fußbett formt.
Mokassins:
Ursprünglich wurden Mokassins ohne Sohle und Absatz und ausschließlich per Hand genäht. Heute wird zusätzlich noch eine Sohle und (bei eleganteren Modellen) ein Absatz angebracht. Mokassins werden von unten nach oben genäht und sind an der sogenannten Mokassin-Naht auf dem Vorderblatt zu erkennen. Da die Schuhart keine Vorderkappe oder Brandsohle besitzt, ist sie ideal für breitere Füße oder Fußdeformationen. Mokassins sind sehr leicht und flexibel und schmiegen sich wie eine zweite Haut an den Fuß.
Rahmengenähte Schuhe:
Die hochwertigste und aufwendigste Schuh-Machart ist der rahmengenähte Schuh. Überwiegend im Herrenbereich zu finden, konnte sie früher ausschließlich in Handarbeit hergestellt werden. Heutzutage ist die Herstellung auch maschinell möglich, erkennbar an der Bezeichnung "goodyear welted" auf oder im Schuh. Ihren Namen hat die Machart rahmengenähter Schuh vom schmalen Lederstreifen (Rahmen), welcher rings um den gesamten Schuh verläuft und den Schaft mit der Sohle verbindet. Obwohl ein rahmengenähter Schuh am Anfang steif ist und erst eingelaufen werden muss, überwiegen die Vorteile definitiv den anfänglichen Strapazen: Während der Fuß sich in der antibakteriell, geruchs- und feuchtigkeitsbindend und isolierend wirkenden Korkausballung sein eigenes Fußbett formt, hält der Schuh ein Schuhleben lang. Die verwendeten Materialen und die einzigartige Verarbeitung bieten höchste Qualität.
Durchgenähte Schuhe:
Im Gegensatz zum rahmengenähten Schuh steht der leichter und flexibler herzustellende und ein wenig eleganter wirkende durchgenähte Schuh (Blake oder McKay). Bei dieser Machart verbindet eine Naht Schaft, Brand- und Laufsohle miteinander. Der Name geht auf den Erfinder Lymann Reed Blake zurück, der 1858 die Durchnäh-Maschine erfunden hat. Er verkaufte das Patent an Oberst Gordon McKay.
Gestrobelte Machart:
Eine Mischung aus Kleben und Nähen kommt bei der gestrobelten Machart zum Tragen. Beim sogenannten Strobeln wird der Schaft mit einer umlaufenden Naht innen mit der Brandsohle verbunden. Im Anschluss wir die Sohle entweder geklebt oder angespritzt. Diese Herstellungsart ist vor allem im Wander- und Sportbereich zu finden. Namensgeben sind die Spezial-Nähmaschinen der Firma Strobel.
Sacchetto Machart:
Auch die Sacchetto Machart kombiniert gleich zwei Macharten miteinander: Mokassin und geklebter Schuh. Charakteristisch ist die Verarbeitung des Innenfutters, welches wie ein Säckchen (ital.: sacchetto) zusammengenäht und in das Obermaterial eingearbeitet wird - fast ohne Nähte. Das anschmiegsame Leder umschließt den Fuß wie ein Handschuh.
Zwiegenähte Machart:
Die mit Abstand haltbarsten Schuhe erzeugt die zwiegenähte Machart. Zwei sichtbare Nähte verbinden mechanisch Sohle und Schuhoberteil. Die erste Naht, auch Einstechnaht genannt, verbindet Schaft und Rahmen mit der Brandsohle. Der eingestochene Rahmen wird nach außen umgebogen und mit einer zweiten Naht, auch Doppelnaht genannt, verbunden. Diese zweite Naht befestigt die Zwischensohle am Rahmen und damit am Schuhoberteil. Im letzten Schritt wird die Profilsohle auf die Zwischensohle geklebt. Diese Herstellungsart findet meist bei Wander- oder Haferlschuhen Verwendung.
San Crispino Machart:
Last but not least - die San Crispino Machart. San Crispino ist der Schutzheilige der Schuhmachart und hat diese Machart entwickelt. Hierbei wird eine Brandsohle, welche einige Millimeter übersteht, auf die Leisten geheftet. Dann wird der Schaft über die vorstehende Brandsohle geschlagen und festgeklebt. Mit der San-Crispino-Naht, einer Doppelnaht, werden Schaft, Brandsohle und Zwickeinschlag miteinander vernäht und am Ende die Laufsohle angeklebt.